UVC-Desinfektion zur Legionellenprävention – Funktionsweise, Vorteile und Vergleich mit anderen Methoden

UVC-Desinfektion zur Legionellenprävention – Funktionsweise, Vorteile und Vergleich mit anderen Methoden

Geschrieben von: Eric Glasser

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Lesezeit 1 min

Warum ist die Legionellenprävention wichtig?

Legionellen sind Bakterien, die in warmem Wasser besonders gut gedeihen und über Aerosole eingeatmet werden können. Sie lösen dabei eine gefährliche Legionellose (Legionärskrankheit) aus. Warmwassersysteme in Wohnhäusern, Hotels, Krankenhäusern oder Industrieanlagen sind besonders anfällig. Eine bewährte Methode zur Vorbeugung ist die UVC-Desinfektion, die ohne chemische Zusätze arbeitet und eine durchgehende Wasserentkeimung ermöglicht.

Wie funktioniert die UVC-Desinfektion gegen Legionellen?

Die UVC-Technologie setzt ultraviolettes Licht mit einer Wellenlänge von ca. 254 nm ein, um die DNA und RNA der Legionellen zu zerstören. Damit verlieren die Bakterien ihre Vermehrungsfähigkeit und werden unschädlich. Die UVC-Einheit wird im Warmwasserzirkulationssystem installiert und bestrahlt das fließende Wasser, sodass es keimfrei bleibt.

Herausforderungen und Chancen der UVC-Desinfektion in Warmwassersystemen

Herausforderungen

  • Zirkulationssysteme bieten Biofilmen in schlecht durchströmten Leitungsabschnitten einen Nährboden. UVC bestrahlt nur das fließende Wasser, nicht jedoch anhaftende Biofilme.
  • Bestrahlungsdauer sollte ausreichend lang sein. Eine korrekt dimensionierte UVC-Anlage ist entscheidend für die Abtötungseffizienz.
  • Regelmäßige Wartung ist essenziell, da die Lampenleistung im Laufe der Zeit abnimmt und rechtzeitig erneuert werden muss.

Chancen

  • Chemiefreie Desinfektion ist frei von gesundheitsschädlichen Nebenprodukten und Chloraminen.
  • Sofortige Wirkung unterbindet eine Vermehrung von Legionellen direkt beim Kontakt mit der Strahlung.
  • Nachhaltige Lösung erfordert lediglich elektrische Energie für den Lampenbetrieb; Kosten für Chemikalien entfallen.

Vergleich mit anderen Methoden

Thermische Desinfektion

Das Erhitzen des Wassers auf mindestens 70 °C tötet Legionellen ab.

  • Vorteile: Sofortige Keimabtötung bei ausreichender Temperatur, keine zusätzlichen Geräte bei geeignetem System.
  • Nachteile: Hoher Energiebedarf, mögliche Materialschäden durch hohe Temperaturen, keine dauerhafte Wirkung, da Legionellen nach Abkühlung erneut wachsen können.

Chemische Desinfektion (Chlorung, Chlordioxid, Wasserstoffperoxid)

Die Abtötung erfolgt über Desinfektionsmittel, die das System durchströmen.

  • Vorteile: Erfasst auch Biofilme in den Leitungen, langfristige Depotwirkung möglich.
  • Nachteile: Risiko gesundheitsschädlicher Nebenprodukte, Geschmacks- und Geruchsveränderungen des Wassers, höherer Wartungsaufwand zur Kontrolle und Dosierung.

Fazit

Die UVC-Desinfektion ist eine effiziente, chemiefreie und umweltfreundliche Methode, um Legionellen in Warmwassersystemen zu reduzieren. Sie ist besonders wirksam in gut durchströmten Anlagen, erreicht aber nur bedingt anhaftende Biofilme. Eine Kombination mit thermischen oder chemischen Verfahren ermöglicht eine umfassende Legionellenprävention. Für energieeffiziente Gebäude und nachhaltige Wasseraufbereitungen stellt UVC eine vielversprechende Alternative zu herkömmlichen Methoden dar.